In Polen sind zwei Ukrainer festgenommen worden. Sie sollen im Auftrag eines fremden Geheimdienstes Militäranlagen ausspioniert und Überwachungsgeräte installiert haben. Polen sieht sich als Opfer hybrider Kriegsführung.
In Polen sind zwei ukrainische Staatsbürger festgenommen worden, die militärische Einrichtungen für einen fremden Geheimdienst ausgespäht haben sollen. Der polnische Inlandsgeheimdienst (ABW) teilte mit, die beiden 32 und 34 Jahre alten ukrainischen Staatsbürger seien am 14. Oktober in der südpolnischen Stadt Kattowitz festgenommen worden.
Der ABW erklärte weiter, Beweise dafür gefunden zu haben, dass die Verdächtigen Aufträge für ausländische Geheimdienste ausgeführt hätten, darunter die Aufklärung des polnischen Militärpotenzials und die Installation von Geräten zur verdeckten Überwachung kritischer Infrastruktur. Ein Gericht ordnete drei Monate Untersuchungshaft für die Ukrainer an.
Polen beklagt hybride Kriegsführung
Das EU- und NATO-Mitglied Polen ist einer der engsten politischen und militärischen Verbündeten seines von Russland angegriffenen Nachbarlandes Ukraine. Es hat auch eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew.
Polen gibt an, als Unterstützerland der Ukraine im Rahmen eines hybriden Krieges von Russland mit Taktiken wie Brandstiftung und Cyberttacken angegriffen worden zu sein. Moskau weist derartige Vorwürfe zurück. “Dies ist ein Beweis dafür, dass wir eine Intensivierung der Sabotageaktivitäten und der Vorbereitungen für Sabotagefälle erleben”, sagte Tomasz Siemoniak, Minister für Geheimdienste, im polnischen Radio.
