Zwei Festnahmen nach Entdeckung eines Drogenlabors in Brandenburg

Zwei Festnahmen nach Entdeckung eines Drogenlabors in Brandenburg

 Havelland Labor in Nauen mit offenbar hunderten Kilo Drogen hochgenommen. (Quelle: NonstopNews)

Stand: 30.10.2025 16:21 Uhr

Einsatzkräfte haben in einem Drogenlabor in Brandenburg rund 100 Kilo Amphetamine gefunden, die wohl größtenteils für den Berliner Markt bestimmt waren. Zwei Männer wurden festgenommen.

  • Ermittler heben riesiges Drogenlabor in Nauen aus
  • Haftantrag gegen zwei Verdächtige gestellt
  • 100 Kilo Drogen und 200.000 Euro beschlagnahmt
  • Abbau des Labors wird noch mehrere Tage dauern

Nachdem Fahnder bei einer Razzia in Nauen (Havelland) ein riesiges Drogenlabor ausgehoben haben, ist gegen zwei Männer Haftantrag beim Amtsgericht Nauen gestellt worden.
 
Wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) dem rbb am Donnerstag sagte, handelt es sich bei den vorläufig Festgenommenen um zwei Männer im Alter von 50 und 41 Jahren. Beide ließen sich nach Angaben des Einsatzleiters Henner Grote widerstandslos festnehmen. Der Haftrichter soll noch am Donnerstag entscheiden, ob sie in Untersuchungshaft kommen.
 
Laut Staatsanwaltschaft wird ihnen “gemeinschaftliches bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge” vorgeworfen. Der Mindeststrafrahmen für dieses Delikt liege bei fünf Jahren Freiheitsstrafe, hieß es.

Polizisten stehen Eingang eines Geländes im Industriegebiet. Dort findet eine Razzia statt. Zoll und Polizei finden ein großes Drogenlabot. +++ dpa-Bildfunk +++

Einsatzkräfte decken Drogenlabor in Nauen auf

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Produktion wohl für den Berliner Markt

Polizei und Zollfahndung hatten am Mittwoch bei einem mehrstündigen Einsatz ein großes Drogenlabor hochgenommen. “Wir haben über 200.000 Euro in bar und rund 100 Kilo fertige Drogen sichergestellt”, sagte ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg. Es handele sich um die Drogen 3-CMC und 4-CMC, die zu den Amphetaminen gehören und als Partydroge einzustufen sind.
 
Einsatzleiter Henner Grote sagte dem rbb am Donnerstag, man gehe davon aus, dass ein Großteil der Produktion für den Berliner Markt bestimmt war. Berlin sei “ein Hotspot für Partydrogen”. Laut Grote haben die Ermittler im Mai erste Hinweise auf ein Drogenlabor in Brandenburg erhalten und es dann in Nauen ausfindig gemacht.

Da sind teilweise Tonnen an Abwasserchemikalien, die bei der Produktion der Drogen entstehen können.

Abtransport der Chemikalien noch bis in nächste Woche

Neben bereits fertigen Drogen seien bei der Razzia außerdem große Mengen an chemischen Stoffen entdeckt worden, die für die Herstellung benötigt werden. “Wir sehen unglaubliche Mengen an Chemikalien. Da sind teilweise Tonnen an Abwasserchemikalien, die bei der Produktion der Drogen entstehen können”, sagte ein Sprecher des Zollfahndungsamtes. Anhand der irrsinnigen Mengen könne man nur erahnen, welche Massen an Drogen mutmaßlich in dem Labor produziert worden sein müssten. Zudem liege “unheimlich viel Müll vor Ort rum”.
 
An der Razzia unter der Federführung des Zollfahndungsamtes waren bis zu 150 Einsatzkräfte beteiligt, unter anderem auch von der Bundespolizei sowie der Landespolizei Berlin und der Landespolizei Brandenburg.
 
Der Einsatz, um die Chemikalien zu sichern und abzutransportieren, werde noch bis in die kommende Woche hineinreichen, hieß es.

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Die abgelegene Lage des Labors ist laut dem Einsatzleiter nicht untypisch. Drogenhersteller fühlten sich abgeschottet, zudem seien angemietete Hallen in Brandenburg meist günstiger als in Berlin.
 
Zuletzt hatten Einsatzkräfte im Januar in einer Garage in Brielow (Potsdam-Mittelmark) ein professionell eingerichtetes Labor ausgehoben. Dort wurden synthetische Drogen hergestellt. Es wurden mehr als 20 Kilogramm mutmaßliches Amphetamin und weitere Substanzen gefunden, hieß es in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Zollfahndungsamt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 30.10.2025, 19:30 Uhr

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