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Die Bundeswehr soll wachsen und braucht dafür Platz. 200 Liegenschaften, die künftig zivil genutzt werden sollten, bleiben deshalb in ihrer Hand. Welche das sind, zeigt eine Liste, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.
Das Verteidigungsministerium setzt die Umwandlung militärisch genutzter Liegenschaften für zivile Zwecke aus. Grund dafür ist der höhere Bedarf an Standorten wegen der geplanten Vergrößerung der Bundeswehr, wie das Ministerium mitteilte.
Der Umwandlungsstopp betrifft 13 Liegenschaften, die die Bundeswehr noch betreibt. Eine Liste dazu liegt dem ARD-Hauptstadtstudio vor. Darauf findet sich zum Beispiel ein Gelände auf dem stillgelegten Berliner Flughafen Tegel. Für Bayern ändert das Verteidigungsministerium die Pläne mit Blick auf gleich vier Standorte, die jetzt weiter von der Bundeswehr betrieben werden: zwei Kasernen und zwei Flugplätze.
In Nordrhein-Westfalen stehen zwei Bundeswehr-Standorte nun doch nicht mehr für eine zivile Nutzung zur Verfügung, ebenso in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. In Niedersachsen und Baden-Württemberg gibt die Bundeswehr ihre bisherigen Umwandlungspläne für jeweils eine Kaserne auf. Diese Standorte sind betroffen:
| Bundesland | Ort | Liegenschaft |
|---|---|---|
| Baden-Württemberg | Ulm | Bleidornkaserne |
| Bayern | Erding | Fliegerhorst Erding |
| Bayern | Fürstenfeldbruck | Fliegerhorst Fürstenfeldbruck |
| Bayern | Sonthofen | Grünten-Kaserne |
| Bayern | Sonthofen | Jäger-Kaserne |
| Berlin | Berlin | Flughafen Tegel |
| Niedersachsen | Wilhelmshaven | Ebkeriege-Kaserne |
| Nordrhein-Westfalen | Mechernich | Luftwaffeninstrandhaltungsgruppe 23 |
| Nordrhein-Westfalen | Willich | Materialumschlagzentrum Willich |
| Rheinland-Pfalz | Bad Neuenahr-Ahrweiler | Dienstgebäude Bad Neuen-Ahrweiler |
| Rheinland-Pfalz | Koblenz | Rheinliegenschaft Koblenz |
| Schleswig-Holstein | Glücksburg | Glücksburg Meierwik-Kaserne |
| Schleswig-Holstein | Leck | Patriotstellung Leck (Flugplatz) |
Die betroffenen Liegenschaften sollen Teil der “strategischen Liegenschaftsreserve der Bundeswehr” werden – also kurzfristig von der Bundeswehr bei Bedarf genutzt werden können.
Der Umwandlungsstopp betrifft zudem 187 ehemalige militärische Liegenschaften, die sich aktuell im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befinden. Diese seien grundsätzlich für eine Nutzung durch die Bundeswehr geeignet, teilte das Ministerium mit. Welche Standorte davon betroffen sind, geht aus der Liste des Verteidigungsministeriums hervor.
Mit Informationen von Mario Kubina, ARD-Hauptstadtstudio
