Nach der Machtübernahme der Taliban warten noch immer Hunderte Afghanen auf ihre Ausreise. Nun sind 14 Menschen mit Aufnahmezusage in Deutschland angekommen – nachdem sie ihre Einreise gerichtlich durchgesetzt hatten.
Mehrere Menschen aus Afghanistan mit einer Aufnahmezusage sind in Deutschland eingetroffen. Die 14 Männer und Frauen waren von Pakistan aus nach Istanbul geflogen und von dort weiter zum Flughafen Hannover-Langenhagen. Es handle sich ausschließlich um Personen mit einer Aufnahmezusage aus dem Bundesaufnahmeprogramm für Afghanistan, teilte das Bundesinnenministerium mit. Alle hätten das Aufnahmeverfahren und die Sicherheitsprüfung vollständig durchlaufen.
Der Flug war der insgesamt vierte dieser Art seit dem Regierungswechsel in Berlin. Die Betroffenen hatten ihre Einreise zuvor gerichtlich durchgesetzt.
Mehr als 1.900 mit Zusage in Pakistan
Noch immer warten laut Bundesregierung rund 1.910 Menschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit in Pakistan darauf, dass Deutschland sein Aufnahmeversprechen einlöst. Es handelt sich dabei um frühere lokale Mitarbeiter von Bundeswehr oder anderen deutschen Institutionen, die in Afghanistan tätig waren, sowie um Menschen, die wegen ihres Engagements für den Aufbau eines demokratischen Staats heute Verfolgung durch die radikalislamischen Taliban fürchten müssen.
Frühere Bundesregierungen hatten ihnen Schutz versprochen und verschiedene Aufnahmeprogramme aufgelegt. Nach dem Regierungswechsel in Berlin hatte die neue CDU-geführte Bundesregierung die Aufnahmen jedoch stark eingeschränkt. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, Aufnahmeprogramme so weit wie möglich einzustellen. Nur auf Grundlage jüngster Verwaltungsgerichtsbeschlüsse durften in den vergangenen Wochen knapp 80 Menschen einreisen.
Pakistan hatte im Sommer begonnen, Menschen aus Afghanistan in großem Stil in ihre Heimat abzuschieben. Darunter waren auch Menschen, die von der vorherigen Bundesregierung Aufnahmezusagen erhalten hatten.
