Trump und Selenskyj beraten in Mar-a-Lago

Trump und Selenskyj beraten in Mar-a-Lago

Selenskyj und Trump vor Trumps Privathaus in Florida

Stand: 28.12.2025 20:33 Uhr

Die USA vermitteln im Ukraine-Krieg. Zur Stunde berät Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Dabei soll es auch um Gebietsabtretungen gehen, auf die Aggressor Russland besteht.

US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen über Auswege aus dem Ukraine-Krieg in Florida empfangen. Beide schüttelten sich vor Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach die Hand. Das Gespräch der Delegationen hinter verschlossenen Türen dauert zur Stunde noch an. Es wird erwartet, dass Trump und Selenskyj danach vor die Presse treten. Die russische Seite ist bei dem bilateralen Gespräch nicht dabei, die USA sehen sich als Vermittler.

Vor dem Treffen sagte der US-Präsident, er sei zuversichtlich, dass eine Einigung zum Ende eines Krieges erzielt werden könne. Beide Kriegsparteien wollten ein Ende der Kämpfe. Er habe dafür aber keine Fristen, sagte er auf Nachfrage. Man könne nun weiter vorankommen. Auch eventuelle Gebietsabtretungen sollen Teil des Gespräches sein, aber die Ukraine solle “große wirtschaftliche Vorteile” davontragen.

Der russische Präsident Wladimir Putin habe ebenso wie Selenskyj “ernste” Friedensabsichten, sagte Trump. Der US-Präsident betonte, die Ukraine werde im Falle einer Einigung auf einen Friedensplan “starke” Sicherheitsgarantien erhalten, an denen sich auch die Europäer beteiligen sollen. Nach dem Treffen wolle er erneut mit Kremlchef Putin telefonieren – und auch mit den Europäern.

Die Delegationen der Ukraine und der USA bei den Gesprächen in Mar-a-Lago.

“Produktives” Telefonat mit Putin

Trump hatte bereits kurz vor dem Treffen mit Selenskyj mit Putin telefoniert. Das Telefonat sei “gut und sehr produktiv” verlaufen, schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. Er nannte keine näheren Details über Inhalte.

Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte, Trump und Putin seien der Ansicht, dass ein von der EU und der Ukraine vorgeschlagener Waffenstillstand den Konflikt verlängern würde. Zudem seien sich beide einig, dass die Ukraine rasch über den Donbass entscheiden müsse. Der Donbass umfasst die Regionen Donezk und Luhansk. Russland hat in großen Teilen davon die Macht, beansprucht aber auch die Teile davon, die es nie erobert hat. Uschakow zufolge ging das Telefonat auf die Initiative Trumps zurück und dauerte etwa eine Stunde und 15 Minuten.

Selenskyj sagte bei dem gemeinsamen Auftritt mit Trump vor Beginn des Treffens, er werde mit dem US-Präsidenten auch das Thema Gebietsabtretungen besprechen. Er hatte zuvor auf seinem Telegram-Kanal sowohl von “roten Linien” geschrieben, aber auch von möglichen Kompromissen.

Sicherheitsgarantien Kernthema des Treffens

Konkret sprechen will der ukrainische Staatschef mit Trump über seine an Heiligabend präsentierten 20 Punkte für einen möglichen Friedensplan. Kernthema seien die Sicherheitsgarantien für die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands, um vor einem neuen russischen Angriff dauerhaft geschützt zu sein.

Russland sieht den Großteil der Punkte Selenskyjs als Widerspruch zu seinen Positionen. Zwar sagte Putin mehrfach, er sei verhandlungsbereit. Er blieb aber stets bei seinen Maximalforderungen und kündigte an, alle Ziele in der Ukraine würden militärisch erreicht, sollte die Regierung in Kiew nicht einlenken.

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