Die Ukraine hat Russland offenbar mit zahlreiche Drohnen angegriffen. Nach Angaben aus Moskau wurden etwa 100 Drohnen abgewehrt – auch wieder nahe der Hauptstadt. Auf der annektierten Krim geriet ein Treibstofflager in Brand.
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut zahlreiche ukrainische Drohnen abgewehrt. Über verschiedenen russischen Regionen seien insgesamt 100 Drohnen abgefangen und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium laut der Nachrichtenagentur Tass mit.
Sechs Drohnen seien in der Region der russischen Hauptstadt abgewehrt worden, darunter vier mit Ziel Moskau. Darüber hinaus seien unter anderem in der Region Brjansk 46, in der Region Belgorod acht und der Region Krasnodar sieben Drohnen abgefangen worden. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Moskauer Flughäfen geschlossen
Die russische Flugaufsicht schloss nach eigenen Angaben vorübergehend drei der vier Moskauer Flughäfen. Zunächst war nur von zwei geschlossenen Flughäfen berichtet worden. Die Region Moskau ist somit nach Behördenangaben die dritte Nacht in Folge zum Ziel ukrainischer Angriffe geworden. ´
Eine ukrainische Bestätigung der Angriffe liegt nicht vor. Allerdings hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Ausweitung ukrainischer Angriffe auf Russland vor Kurzem angekündigt.
Drohnenangriffe auf russische Treibstofflager
In der Stadt Simferopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim wurde zudem laut der Nachrichtenagentur Reuters ein Lagercontainer mit Treibstoff und Schmierstoffen von einer ukrainischen Drohne getroffen und war darauf in Brand geraten. Nach Angaben des von Moskau auf der Krim eingesetzten Gouverneurs Sergei Aksjonow auf Telegram gab es dabei keine Verletzten.
Bereits am Dienstag hatte Russland eigenen Angaben zufolge einen großangelegten ukrainischen Drohnenangriff abgewehrt. Am Abend war in der russischen Region Uljanowsk an der Wolga Medienberichten zufolge ebenfalls ein Treibstofflager von ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Getroffen worden seien Reservoirs der Firma NS-Oil, berichtete der ukrainische Telegram-Kanal Exilenova.
Russischer Angriff auf Energieanlage in Odessa
Russland überzieht die Ukraine seit mehr als dreieinhalb Jahren mit einem verheerenden Krieg. Mit ihren weitreichenden Drohnenangriffen versucht die Ukraine, den Krieg ins Land des Angreifers zurückzutragen. Dabei gibt es oft Treffer in Treibstoffdepots und Ölraffinerien.
Unterdessen hat ein russischer Angriff in der Nacht zu Mittwoch laut dem privaten Energieunternehmen DTEK eine Energieanlage in der ukrainischen Region Odessa schwer beschädigt. Energietechniker konnten bereits 7.000 Haushalte wieder mit Strom versorgen, während am Morgen noch 26.900 Haushalte ohne Strom waren, wie es in der Mitteilung auf Telegram hieß.
