Papst Leo XIV. ruft zu Frieden, Hoffnung und Mitmenschlichkeit auf

Papst Leo XIV. ruft zu Frieden, Hoffnung und Mitmenschlichkeit auf

Papst Leo XIV.

Stand: 25.12.2025 00:57 Uhr

Papst Leo XIV. hat mit in einer religiös geprägten Predigt seine erste Christmette gefeiert. Mehr als 10.000 Gläubige verfolgten die Zeremonie im und vor dem Petersdom. Weihnachten sei ein Fest der Hoffnung, so der Pontifex.

Papst Leo XIV. hat vor rund 6.000 Gläubigen im Petersdom seine erste Christmette gefeiert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief dabei zu Frieden, Hoffnung und der Wahrung der Menschenwürde auf. Weihnachten sei ein Fest der Hoffnung, das “uns zu Boten des Friedens” mache.

Es gebe auf Erden keinen Platz für Gott, wenn es keinen Platz für den Menschen gebe. “Den einen nicht aufzunehmen bedeutet, den anderen nicht aufzunehmen. Wo hingegen Platz für den Menschen ist, ist auch Platz für Gott”, sagte der Pontifex unter Verweis auf Worte seines Vorvorgängers Papst Benedikt XVI. Dieser habe gesagt, solange die Nacht des Irrtums die Wahrheit Gottes verdunkele, gebe es auch keinen Raum für die anderen, für die Kinder, für die Armen und Fremden.

Das an Weihnachten geborene Kind bedeute Hoffnung für die Menschen heute. “Angesichts des Leids der Armen sendet er einen Wehrlosen, damit er Kraft zum Aufstehen sei; angesichts von Gewalt und Unterdrückung entzündet er ein mildes Licht, das alle Kinder dieser Welt mit Heil erleuchte”, so Leo. “Es gibt keine Dunkelheit, die dieser Stern nicht erhellt, denn in seinem Licht sieht die gesamte Menschheit die Morgenröte einer neuen und ewigen Wirklichkeit.”

Kritik auch an “verkehrter Wirtschaft”

Der Pontifex hielt eine sehr religiöse Predigt, ohne direkt auf aktuelle Themen einzugehen. Bereits am Vortag hatte er sich deutlich zum Ukraine-Krieg und anderen Konflikten geäußert und eine 24-stündige weltweite Waffenruhe erbeten. Bei der Christmette am Heiligabend kritisierte er eine “verkehrte Wirtschaft”, die “dazu verleitet, die Menschen als Ware zu behandeln”.

Weihnachten bedeute nicht “die Lösung jedes Problems, sondern eine Geschichte der Liebe, die uns miteinbezieht”. Außerdem erinnerte Leo an die Eröffnung des Heiligen Jahres vor genau einem Jahr durch seinen im April gestorbenen Vorgänger: Papst Franziskus habe dazu aufgerufen, die Hoffnung dorthin zu bringen, wo sie verloren gegangen sei, sagte Leo mit Blick auf das Motto des Heiligen Jahres, “Pilger der Hoffnung”.

Papst spricht auch zu Gläubigen auf dem Petersplatz

Vor Beginn der Messe im vollbesetzten Petersdom war der Papst auf den Petersplatz getreten, um die dort versammelten Gläubigen zu begrüßen. Rund 5.000 Menschen hatten sich dort trotz strömenden Regens eingefunden, um die Zeremonie auf Bildschirmen zu verfolgen, da in der Basilika kein Platz mehr war. “Ich bewundere und respektiere Sie und danke Ihnen für Ihren Mut und Ihren Wunsch, heute Abend hier zu sein”, wandte sich Leo XIV. auf Englisch an die Gläubigen auf dem zentralen Platz der Vatikanstadt.

Die Christmette zelebriert die Geburt von Jesus Christus und ist einer der wichtigsten Tage im Kalender der katholischen Kirche. Weihnachten 2025 markiert auch das Ende des Heiligen Jahres, das in diesem Jahr Millionen Pilger nach Rom geführt hat.

Am Donnerstagvormittag folgt die Weihnachtsmesse, um 12 Uhr verkündet der Papst dann von der Loggia des Petersdoms aus seine Weihnachtsbotschaft und spendet den Segen “Urbi et Orbi” (der Stadt und dem Erdkreis). Am zweiten Weihnachtstag spricht Leo XIV. das Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

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