“Melissa” trifft als Hurrikan der Stärke drei auf Kuba

“Melissa” trifft als Hurrikan der Stärke drei auf Kuba

Einwohner warten auf der Straße in Santiago de Cuba vor Eintreffen von Hurrikan "Melissa" auf Lebensmittel.

Stand: 29.10.2025 14:58 Uhr

Nach Jamaika ist der Hurrikan “Melissa” in Kuba auf Land getroffen. Erste Videos deuten auf heftige Überschwemmungen und schwere Zerstörung hin. Als nächstes soll der Sturm die Bahamas treffen.

Während noch immer unklar ist, welche Schäden der Hurrikan “Melissa” auf Jamaika angerichtet hat, ist der Sturm mittlerweile in Kuba auf Land getroffen. Er erreichte in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) als Hurrikan der Stärke drei von fünf den Ort Chivirico im Südosten der Insel. Wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte, fegte der Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde über die Insel. Für die Provinzen Granma, Santiago de Cuba, Guantánamo, Holguín und Las Tunas galt eine Hurrikan-Warnung.

Ersten Erkenntnissen zufolge verursachte der Sturm heftige Überschwemmungen. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die die Situation in den besonders betroffenen Gebieten zeigen sollen: Menschen waten in ihren Häusern durch fast knietiefes Wasser, es sind Hilferufe zu hören. Draußen haben sich Straßen in reißende Flüsse verwandelt.

Zuvor ließ die Regierung mehr als 735.000 der knapp zehn Millionen Einwohner Kubas in Sicherheit bringen. Das Hurrikanzentrum hatte vor “lebensbedrohlichen und möglicherweise katastrophalen Sturzfluten mit zahlreichen Erdrutschen” gewarnt. “Es wird eine sehr schwierige Nacht für ganz Kuba, aber wir werden uns erholen”, hatte Präsident Miguel Díaz-Canel vor der Ankunft des Sturms gesagt.

Ausmaß der Schäden auf Jamaika noch unklar

“Melissa” war gestern als Hurrikan der höchsten Kategorie fünf mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde auf Jamaika getroffen. Der Hurrikan brachte Sturmfluten, zerstörerische Winde und heftige Regenfälle mit sich.

Angesichts der schweren Schäden erklärte die Regierung die Karibikinsel zum Katastrophengebiet. Das genaue Ausmaß war allerdings auch heute noch ungewiss. In örtlichen Medien waren Bilder von zertrümmerten Häusern in überschwemmten Straßenzügen zu sehen. Nach Angaben der Behörden wurden Krankenhäuser und Brücken beschädigt. Mehr als 530.000 Haushalte waren von der Stromversorgung abgeschnitten.

Zu möglichen Opfern wollten die Behörden zunächst keine Angaben machen, sprachen aber von Menschen, die aufgrund der extremen Bedingungen während des Sturms nicht mehr aus ihren beschädigten Häusern gerettet werden konnten.

Eine regionale Gesundheitsbehörde in Jamaika warnte in den von Überschwemmungen betroffenen Regionen vor Krokodilen.

“Melissa” trifft als nächstes auf die Bahamas

Jamaikas Regierungschef Andrew Holness rief die Menschen dazu auf, hoffnungsvoll zu bleiben. “Unser Land wurde von Hurrikan ‘Melissa’ verwüstet, aber wir werden es wieder aufbauen, und zwar noch besser als zuvor”, schrieb er auf der Plattform X.

Nach Kuba soll “Melissa” am Nachmittag (Ortszeit) die Bahamas erreichen – laut Hurrikanzentrum immer noch als “starker Hurrikan”. Es seien heftige Regenfälle und Sturzfluten zu erwarten. Die Regierung ordnete Evakuierungen für sechs der mehr als 700 Inseln an. Für den Südosten und das Zentrum des Archipels der Bahamas galt eine Hurrikan-Warnung.

Jenny Barke, ARD Mexiko, tagesschau, 29.10.2025 15:00 Uhr

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *