KI-Boom macht Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der Welt

KI-Boom macht Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der Welt

Das Nvidia-Logo ist auf auf einer NVIDIA AI Computing Card zu sehen


marktbericht

Stand: 30.12.2025 13:20 Uhr

Wachablösung an der Weltspitze: Der Chip-Entwickler Nvidia löst Apple dieses Jahr als wertvollstes Unternehmen der Welt ab. Aber auch andere Unternehmen sind Gewinner des KI-Booms.

Zum Jahresende erreicht Nvidia einen weiteren Meilenstein: Das Unternehmen ist so viel wert wie kein anderes. Der Chip-Ausrüster löste den langjährigen Spitzenreiter Apple an der Weltspitze ab. Das belegen Daten, die der Börsenbetreiber und Datenanbieter LSEG und die Nachrichtenagentur Reuters berechnet haben. 4,6 Billionen Dollar ist Nvidia inzwischen an der Börse wert. Zum Vergleich: Apple auf Platz 2 folgt mit vier Billionen Dollar.

Die Nvidia-Aktie hat in diesem Jahr in den USA um 40 Prozent zugelegt. Blickt man auf die vergangenen fünf Jahre, so steht ein Plus von 1.330 Prozent auf der Kurstafel. In Euro ist die Aktie im Jahr 2025 immerhin um knapp 20 Prozent gestiegen. Am heutigen letzten Handelstag des Jahres steigt sie ein wenig.

KI-Boom zwischen Euphorie und Sorge

Das Unternehmen ist Nutznießer des weltweiten KI-Booms. Und der soll nach Meinung vieler Ökonomen und Strategen im Jahr 2026 anhalten. Doch die Unsicherheit, ob sich hier eine Blase bildet, die bald platzt, treibt Anleger phasenweise immer wieder um.

Sie blicken zunehmend besorgt auf die hohen Investitionen der Branche und fragen sich: Ist das alles übertrieben? Zahlen sich diese Investitionen je aus? Auch Experten sind skeptisch.

US-Tech-Werte (zu) hoch bewertet?

US-Aktienbewertungen seien so hoch wie seit der Dotcom-Blase und der Blase von 1929 nicht mehr, warnt der Vermögensverwalter Blackrock. Reinhard Panse, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Finvia, ergänzt: “Von Gold in den ‍1970ern und japanischen Aktien der 1980er über die Dotcom-Ära um 2000 bis zum chinesischen Rohstoff- und Immobilienboom der 2010er Jahre – jede dieser Bewegungen begann mit dem Versprechen einer neuen Ära.”

Nach einer Phase exponentiellen Wachstums ‌folgten Einbrüche, sobald sich zeigte, dass die wirtschaftliche Realität mit den hohen Erwartungen nicht Schritt halten konnte. Andere Experten sehen die Bewertungen auch und gerade im Vergleich zur Dotcom-Blase noch nicht besorgniserregend.

“Auf solidem Boden”

“Damals waren große Namen wie Cisco und Oracle im Fokus, die ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 90 hatten. Im Vergleich dazu liegt Nvidia aktuell bei einem KGV von 30”, sagt Johanna Handte, Chief Investor Officer von der Bethmann Bank.

Solange die Gewinne parallel mitlaufen und die Unternehmen in der Lage sind, ihre Gewinne nachhaltig zu steigern, sieht sie noch keine Probleme. “Unsere Analyse vergangener Blasen legt nahe, dass sich der Technologiesektor am US-Aktienmarkt noch immer auf ​solidem Boden bewegt”, sagt auch Jeff Schulze, Head of Economic and Market Strategy bei ClearBridge Investments.

Boom statt Blase?

Schulze sagt einen Boom statt einer Blase voraus. “Zwar gibt es Anzeichen für eine Überhitzung, doch klassische Blasen ‌sind in der Regel durch eine rasante Preisbeschleunigung gekennzeichnet, die durch ​die Euphorie der Anleger, wahllose Käufe und einer Abkopplung von der finanziellen Realität angetrieben wird.”

Zu kurzfristigen Enttäuschungen kann ​es nach Meinung der Experten von M.M. Warburg dann kommen, wenn die hochbewerteten Techkonzerne ihre Wachstumserwartungen verfehlen. “Mittelfristig sehen wir jedoch weiterhin erhebliches Potenzial. Ein wesentlicher Grund dafür ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Grafikprozessoren der neuesten Generation.”

Nvidia war erstmals fünf Billionen Dollar wert

Nvidia erreichte im Oktober als erstes Unternehmen der Welt einen Börsenwert ​von mehr als fünf Billionen Dollar. Auch andere Technologie-Unternehmen erreichten Billionen-Dollar-Bewertungen. So ist laut Daten von LSEG und Reuters die Google-Mutter Alphabet inzwischen das drittwertvollste Unternehmen der Welt (Vorjahr: Platz 4), gefolgt von Microsoft und Amazon.

Europas wertvollster börsennotierter Konzern ist ebenfalls aus dem Technologie-Sektor: Der Chipmaschinen-Hersteller ASML aus den Niederlanden auf Platz 24. SAP als deutscher Spitzenreiter und ebenfalls Technologie-Unternehmen rangiert auf Platz 44 (Vorjahr: 32). Unter den Top 100 der wertvollsten Unternehmen sind wie im Vorjahr drei deutsche: Neben SAP der Industrie-Konzern Siemens auf den Platz 72 ( Vorjahr 93) und der Versicherer Allianz als Nummer 98 (Vorjahr: 134).

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