Kaum Schnee in Bayerns Skigebieten

Kaum Schnee in Bayerns Skigebieten

Skifahrer üben an einer Skipiste auf dem von Schneekanonen produzierten Kunstschnee.

Stand: 23.12.2025 11:13 Uhr

Zur Weihnachtszeit herrscht auf Bayerns Skipisten eigentlich Hochsaison – wenn auf denen nicht vielerorts die nötige Schneedecke fehlen würde. Für die Liftbetreiber ist das Wetter ein großes Problem. Was sagt die Prognose für die Feiertage?

Die Weihnachtsfeiertage vor der Tür und Ferienzeit – für die Wintersportgebiete im Süden Deutschlands bedeutet das eigentlich immer eine der umsatzstärksten Zeiten. Doch in diesem Jahr fehlt es zum winterlichen Vergnügen auf Pisten und Rodelhängen vor allem an einem: dem Schnee. Und der Blick auf die kommenden Tage verspricht nur wenig Besserung.

Die Karte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt zeigt vor allem eine breite, grüne Fläche. Nur an wenigen Messstationen gibt es eine Schneedecke. Wenn es sie gibt, ist sie meist nur einige Zentimeter hoch. Und so fällt das Angebot für Wintersportler meist noch recht mager aus.

In Berchtesgaden gibt es aktuell zumindest eine Schneedecke von 15 Zentimetern – auf dem Berg. Im Tal allerdings ist vom Weiß schon nichts mehr zu sehen. Und so sind einen Tag vor Heiligabend gerade einmal 3 von 19 Skipisten geöffnet. Etwas besser die Werte für Garmisch-Partenkirchen: 60 Zentimeter in einer Höhe von rund 2.000 Metern, im Tal zumindest noch eine halb so hohe Schneedecke. Trotzdem war auch hier mit 17 von insgesamt 42 weniger als die Hälfte der Skipisten in Betrieb.

Deutlich weniger Schneetage

Doch war die Weihnachtszeit früher wirklich weißer? Mit frostigeren Temperaturen und mehr Schnee? “Tatsächlich sind die Winter schneeärmer geworden”, sagt Tim Staeger vom ARD-Wetterkompetenzzentrum. Bundesweit habe es im statistischen Mittel in den 1940er- bis 1980er-Jahren pro Winter etwa 45 Schneetage gegeben. Mittlerweile seien es nur noch um die 20. Den letzten schneereichen Winter habe es 2009/10 gegeben. Laut Staeger gab es damals zu Weihnachten bundesweit eine geschlossene Schneedecke.

Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) zieht eine ähnliche Bilanz. Verglichen mit dem Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020 habe sich die durchschnittliche Schneehöhe in den Nordalpen in der Saison 2024/25 nahezu halbiert.

Der Hauptgrund für die wärmere Winterzeit ist laut Staeger die globale Erwärmung. Weltweit habe sich die Durchschnittstemperatur im weltweiten Mittel gegenüber der vorindustriellen Niveau um 1,5 Grad Celsius erhöht. In Deutschland seien es in den Wintermonaten im Vergleich 2,5 Grad Celsius mehr.

Abhilfe mittels Kunstschnee

Klimatologen gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2050 deutlich weniger Skigebiete in Bayern geben wird. Bereits jetzt bringe der Mangel an Schnee auf den Pisten einige Betreiber in existenzielle Bedrängnis. Darunter auch das Familienparadies Kranzberg in Mittenwald, das infolge von mehreren aufeinanderfolgenden schwächeren Saisons Insolvenz anmelden musste.

Wintersportgebiete versuchen, ihr Geschäft mit Kunstschnee zu retten. Statistiken zufolge lag der Anteil von künstlich beschneiten Flächen auf Bayerns Skipisten im vergangenen Jahr bei 25 Prozent.

Größtenteils keine weiße Weihnacht

Auch der Blick auf die kommenden Tage dämpft die Hoffnung auf mehr Schnee für Wintersport-Begeisterte. Für die kommende Nacht sagt der DWD lediglich an den östlichen Mittelgebirgen und nach Mitternacht auch im Süden Bayerns gefrierenden Sprühregen oder leichten Schneefall voraus. Auch am Heiligabend kommen nur auf Südbayern und gebietsweise auf den Norden des Bundeslandes etwas Schnee zu. Schon in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag soll der leichte Schneefall aber bereits wieder abklingen.

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