Mit Zerstörern, Fregatten und Militärflugzeugen setzt China sein Militärmanöver vor Taiwan fort. Laut eigenen Angaben soll eine Blockade der wichtigsten Häfen der Insel simuliert werden. Taiwans Präsident kündigte Zurückhaltung an.
China hat sein Großmanöver rund um die Inselrepublik Taiwan fortgesetzt. Laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurden von der Taiwan am nächsten liegenden chinesischen Insel Pingtan aus beobachtet, wie eine Salve von mindestens zehn Raketen gestartet wurde.
Das Manöver “Mission der Gerechtigkeit 2025” war am Montag gestartet worden. Es soll laut chinesischen Angaben eine Blockade der wichtigsten Häfen Taiwans sowie Angriffe auf maritime Ziele simulieren.
Schießübungen von Bodentruppen
Die chinesische Armee teilte mit, dass Bodentruppen am Dienstagmorgen (Ortszeit) Schießübungen in den Gewässern nördlich von Taiwan ausgeführt hätten. Es seien die “gewünschten Ergebnisse” erzielt worden.
Nach chinesischen Angaben wurden unter anderem Zerstörer, Fregatten und Bomber entsandt. In den Gewässern nördlich und südlich von Taiwan seien die “Fähigkeiten der See-Luft-Koordination und der integrierten Blockade und Kontrolle” getestet worden, erklärte die chinesische Armee.
Taiwan: Wollen Konflikt nicht eskalieren
Taiwans Verteidigungsministerium erklärte derweil, innerhalb von 24 Stunden 130 chinesische Militärflugzeuge gesichtet zu haben. Zudem seien 14 Schiffe der chinesischen Marine und acht nicht näher bezeichnete Regierungsschiffe entdeckt worden.
Taiwans Präsident Lai Ching-te erklärte im Onlinedienst Facebook, dass Taiwan den Konflikt nicht eskalieren oder Streit provozieren werde. Ein Präsidialamtssprecherin verurteilte Chinas Vorgehen, es untergrabe die Sicherheit und Stabilität in der Region und stelle eine offene Herausforderung dar.
Peking hatte zuletzt im April Übungen mit scharfer Munition vor Taiwan ausgeführt. In den vergangen Jahren hielt China mehrfach große Militärmanöver rund um die Insel ab.
China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als eigenen Landesteil, der wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt. Die Spannungen in der Region hatten sich zuletzt weiter verschärft, nachdem die USA einen Rüstungsvertrag im Umfang von elf Milliarden Dollar (9,33 Milliarden Euro) mit Taiwan verkündet hatten.
Mit Informationen von Franziska Amler, ARD-Studio Neu-Delhi.
