Einbrecher dringen von Tiefgarage bis in Tresorraum vor
Fest steht, dass die Täter von einer Tiefgarage durch mehrere Türen zunächst in einen Archivraum vordrangen, von dem sie sich mit einem Spezialbohrer in den Tresorraum der Bank vorarbeiteten. Dabei rissen sie ein riesiges Loch in die Stahlbetonwand.
“Den Bohrer kriegen sie nicht im Baumarkt”, sagte ein Sprecher der Polizei dazu. Passiert sein soll die Tat entweder an den Weihnachtsfeiertagen oder am vergangenen Wochenende. Warum dann schließlich erst Montagfrüh die Brandmeldeanlage Alarm auslöste und die Tat entdeckt wurde, sei noch unklar.
Später teilte die Polizei mit, dass es bereits am Samstag einen Brandmeldealarm in dem Bankgebäude gab. An diesem Tag waren Polizei und Feuerwehr gegen 6.15 Uhr vor Ort, “konnten aber nichts feststellen, was auf einen Schaden schließen ließ“, hieß es. Die genauen Abläufe dieses Einsatzes sind den Angaben zufolge Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Internationales Medieninteresse am Millionenraub
Nicht nur türkische Medien berichten über den Raub, sondern mittlerweile auch Fernsehreporter aus Brasilien und Zeitungen aus Übersee, berichtet Polizeisprecher Thomas Nowaczyk dem WDR: “Ich hatte Anrufe von der ‘Washington Post”, der ‘New York Times’, eben habe ich dem brasilianischen Fernsehen ein Interview gegeben. Tatsächlich geht das Interesse über den Atlantik hinaus, es gibt also wirklich eine weltweite Resonanz.“
Polizei sucht Audi RS6 und bittet um Zeugenhinweise
Die Polizei ermittelt wegen schweren bandenmäßigen Raubs und sagt, dass sich mittlerweile mehrere Zeugen gemeldet haben. Sie hätten in der Nacht zu Sonntag mehrere Männer mit großen Taschen im Treppenhaus der Tiefgarage gesichtet. Ebenso sei ein schwarzer Audi RS6 mit Hannoveraner Kennzeichen gesehen worden. Die Kennzeichen waren nach Polizeiangaben gefälscht – zunächst war von geklauten Kennzeichen die Rede. Im Auto hätten maskierte Täter gesessen, von denen einer die Schranke zur Ausfahrt betätigt habe.
Die Polizei sucht weiter Zeugen, die in den vergangenen Tagen verdächtige Geräusche gehört oder sonstige Beobachtungen rund um den Tatort gemacht haben. Sie werden gebeten, sich unter den Rufnummern 0209/365 8112 oder 0209/365 8240 zu melden.
Fast alle Schließfächer in Gelsenkirchen aufgebrochen
Nach Bankangaben haben die Täter 95 Prozent der 3.250 Kunden-Schließfächer aufgebrochen. Der Tresorraum der Filiale ist durch Alarmanlagen gesichert. Kunden berichten, dass es auch eine Videoüberwachung in dem Raum gibt.
Wie viel Bargeld, Gold und Wertgegenstände die Täter in Gelsenkirchen tatsächlich fortgeschafft haben, muss noch ermittelt werden. Denn die Banken wissen nicht, was in ihren Schließfächern gelagert wird. Die Betroffenen müssen deswegen kontaktiert werden.
