Angeblicher Angriff auf Putin-Residenz: Kreml will keine Beweise vorlegen

Angeblicher Angriff auf Putin-Residenz: Kreml will keine Beweise vorlegen

Dmitri Peskow

Stand: 30.12.2025 14:45 Uhr

Russland wirft der Ukraine vor, eine Putin-Residenz angegriffen zu haben – und spricht von Terror. Die Ukraine weist das deutlich zurück. Der Kreml hält es eigenen Angaben zufolge nicht für nötig, Beweise für seine Vorwürfe vorzulegen.

Die Vorwürfe rund um einen angeblichen Drohnenangriff auf eine Putin-Residenz verschärfen sich: Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach inzwischen von einem “terroristischen Akt” der Ukraine – obwohl Kiew einen solchen Angriff vehement bestreitet. Peskow bekräftigte, dass Russland wegen des Angriffs in den laufenden Gesprächen eine härtere Verhandlungsposition einnehmen werde.

Details zur veränderten Haltung gab Peskow nicht preis. Das russische Militär werde eine Antwort auf das ukrainische Vorgehen finden, kündigte er lediglich an. Den Dialog in den Verhandlungen wolle Russland aber fortsetzen – “vor allem mit den Amerikanern”.

Außenminister Sergej Lawrow hatte der Ukraine vorgeworfen, eine staatliche Residenz des Präsidenten Wladimir Putin in ‌der Region Nowgorod mit Langstreckendrohnen ​attackiert zu haben. Putin wiederholte die Vorwürfe anschließend in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump.

Ukraine dementiert – “keine plausiblen Belege”

Während Russland seine Vorwürfe und damit verbundene Drohungen wiederholt, bleibt die Ukraine bei ihrem Dementi. “Russland hat noch keine plausiblen Belege zur Untermauerung seiner Vorwürfe geliefert, wonach die Ukraine die Residenz Putins angegriffen habe”, erklärte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha in einer Onlinebotschaft. Er bekräftigte, “dass kein Angriff dieser Art stattgefunden hat”.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte schon am Vortag zurückgewiesen, dass es einen solchen Angriff gegeben habe. Moskau versuche davon abzulenken, dass es kein Ende des Krieges wolle, sagte er. 

Peskow: Belege nicht nötig

Kremlsprecher Peskow erklärte, es sei nicht nötig, Belege für den Angriff anzuführen – die russische Flugabwehr habe ihn abgewehrt. Falls es Trümmer abgeschossener Drohnen gebe, sei dafür das Militär zuständig.

Die unbelegten Vorwürfe aus Russland könnten weitere Verhandlungen um ein Kriegsende erschweren. Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada schalteten sich im Tagesverlauf zu Beratungen zusammen, Details wurden allerdings nicht bekannt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte anschließend im Onlinedienst X: “Wir treiben den Friedensprozess voran.” Er forderte zugleich “Transparenz und Ehrlichkeit von allen – auch von Russland”. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb nach dem Ukraine-Gespräch von einer “guten Diskussion” über die Unterstützung der Ukraine, die Sicherheit des Landes und seinen Wiederaufbau.

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