marktbericht
Die Lethargie am deutschen Aktienmarkt dürfte sich zum Wochenschluss fortsetzen. Der DAX steht vor einem verhaltenen Handelsstart – trotz positiver Impulse aus der US-Berichtssaison von Apple und Amazon.
Wie schon die Tage zuvor dürfte sich im DAX auch am Reformationstag zunächst wenig tun. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,1 Prozent tiefer bei 24.088 Punkten. Tags zuvor hatte das deutsche Börsenbarometer unverändert bei 24.118 Zählern geschlossen.
Der DAX ist seit zwei Wochen in einer Seitwärtsbewegung gefangen. Erst bei einem Sprung über den Widerstand bei 24.500 Punkten könnten Anleger wieder auf einen neuen Anlauf auf das Rekordhoch bei 24.771 Zählern hoffen. Mit Blick auf die vorbörslichen Indikationen dürfte sich die Zweiteilung der vergangenen Wochen aber zunächst fortsetzen – Rekorde an der Wall Street, Lethargie im DAX.
An der Wall Street zeichnen sich nämlich zum Wochenschluss Kursgewinne ab, besonders für den technologielastigen Nasdaq 100 dürfte es kräftig nach oben gehen. Darauf deuten die Futures-Märkte derzeit hin. Schub kommt von guten Quartalszahlen der US-Technologieriesen Apple und Amazon.
Im regulären Handel hatten die US-Börsen gestern noch schwächer geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,2 Prozent, der breiter gefasste S&P 500 gab 1,0 Prozent, während der technologielastige Nasdaq um 1,6 Prozent fiel.
Die asiatischen Aktienmärkte zeigen sich zum Wochenschluss uneinheitlich. Während gute Quartalszahlen der US-Technologieriesen Apple und Amazon die Börse in Tokio auf ein Rekordhoch treiben, belasten schwache Konjunkturdaten die chinesischen Märkte.
In Tokio liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,9 Prozent höher. Dagegen verliert die Börse in Shanghai 0,8 Prozent, und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt um 1,2 Prozent.
Der Euro tendiert im asiatischen Devisenhandel seitwärts bei 1,1569 Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung war nach der Fed-Sitzung zur Wochenmitte unter die Marke von 1,16 Dollar gefallen, nachdem sich die Markterwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung im Dezember reduziert hatten.
Die Ölpreise geben zum Wochenschluss nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 63,94 Dollar. Hintergrund könnten Insiderberichte sein, wonach der größte indische Raffineriekonzern Indian Oil Corp (IOC) wieder russisches Öl kauft.
Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt stehen zum Wochenschluss die Tech-Riesen Apple und Amazon im Fokus der Anleger. Apple stellt sich dank der Popularität der neuen iPhone-Modelle auf sein bisher bestes Weihnachtsgeschäft ein. Der Konzern sagte für das laufende Quartal ein Umsatzplus von zehn bis zwölf Prozent im Jahresvergleich voraus. Der Aktienkurs legte im nachbörslichen US-Handel zu – ein weiteres Rekordhoch zeichnet sich ab.
Der zunehmende Bedarf an Rechenkapazität für Künstliche Intelligenz (KI) gibt Amazon Rückenwind. Die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) verzeichnete das stärkste Wachstum seit 2022. Daher lieferte der US-Konzern einen überraschend optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. Amazon-Aktien stiegen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um 14 Prozent. Das war der größte Kurssprung seit mehr als zehn Jahren.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
