Seit Langem will Südkorea eigene atomgetriebene U-Boote. Nun hat US-Präsident Trump dem Bau in den USA grundsätzlich zugestimmt. Produziert werden soll in Philadelphia. Auch im Handelskonflikt gab es eine Einigung.
Die USA als wichtigster Verbündeter und Schutzmacht Südkoreas wollen dem asiatischen Land den Bau eines atomgetriebenen U-Boots gestatten. Produziert werden soll in Philadelphia in den Vereinigten Staaten, schrieb US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. Das Militärbündnis sei “stärker denn je”, weswegen er eine entsprechende Genehmigung erteilt habe.
Südkoreas Präsident Lee Jae Myung hatte bei seinem Treffen mit Trump am Mittwoch um Brennstoffe für nukleargetriebene U-Boote gebeten. Nach Angaben des nationalen Sicherheitsberaters Südkoreas, Wi Sung Lac, hat Trump dem grundsätzlich zugestimmt, jedoch weitergehende Gespräche gefordert.
Unklar, woher Brennstoffe kommen sollen
US-Präsident Trump ließ in seiner Mitteilung offen, woher die Antriebstechnologie für das U-Boot kommen solle. Der Export solcher Brennstoffe ist politisch heikel, da für atomgetriebene U-Boote oftmals hochangereichertes Uran verwendet wird – also jenes Material, das auch für Atombomben genutzt werden kann. Der Vorteil von nuklear angetriebenen im Vergleich zu herkömmlichen U-Booten liegt darin, dass diese bis zu mehrere Monate lang unter Wasser bleiben können.
Südkorea habe nicht vor, mit Atomwaffen ausgestattete U-Boote zu bauen, sagte Lee. Diesel-U-Boote könnten nur kürzer unter Wasser bleiben, “was unsere Fähigkeit einschränkt, nordkoreanische oder chinesische U-Boote zu verfolgen”, betonte der Präsident.
Gegengewicht zu China
Die USA hatten den Bau eines atomgetriebenen U-Boots für Südkorea bisher jahrzehntelang verhindert. Die Trump-Regierung arbeitet auch mit Australien und Großbritannien an einem Projekt, bei dem Australien atomgetriebene U-Boote mit Technologietransfers aus den USA erwerben soll. Nur eine Handvoll Länder verfügt derzeit über die Technologie. Lee hatte bei dem Treffen mit Trump am Mittwoch erklärt, die Erlaubnis zum Bau mehrerer atomgetriebener, aber konventionell bewaffneter U-Boote würde die Belastung für das US-Militär erheblich verringern.
Für die Atommacht USA ist Südkorea neben Japan strategisch von großer Bedeutung. Die beiden Länder sollen ein Gegengewicht zu China bilden. Erst am Dienstag hatte Trump auf seiner Asienreise angekündigt, die Verteidigungs- und Wirtschaftskooperation mit Japan auszubauen.
Trump bestätigte nun ferner, dass Südkorea 350 Milliarden US-Dollar (300 Milliarden Euro) “zahlen wolle”, damit die USA ihren Zollsatz für südkoreanische Importe reduzieren. Nach Darstellung Südkoreas sollen die USA unter anderem die gegen die südkoreanische Autoindustrie verhängten Zölle von 25 Prozent auf 15 Prozent reduzieren.
Zahlung von 200 Milliarden US-Dollar an die USA
Dafür sollen demnach 200 Milliarden US-Dollar an die USA gezahlt und der Rest in gemeinsame Projekte in der Schiffbauindustrie investiert werden. Trump hingegen verwies auf weitere Investments großer Unternehmen und Geschäftsleute aus dem asiatischen Land in Höhe von gut 600 Milliarden US-Dollar.
Der US-Präsident, der sich derzeit auf einer einwöchigen Asienreise befindet, sagte bei einem Abendessen im Anschluss an die fast zweistündigen Gespräche, das Abkommen sei “so gut wie abgeschlossen”. “Wir hatten heute ein hervorragendes Treffen mit Südkorea”, sagte Trump über seine Gespräche mit dem südkoreanischen Präsidenten und fügte hinzu, dass “vieles beschlossen wurde”.
