Hurrikan “Melissa” erreicht Jamaika mit voller Wucht

Hurrikan “Melissa” erreicht Jamaika mit voller Wucht

Wellen schlagen in Kingston, Jamaika, als sich der Hurrikan "Melissa" nähert.

Stand: 28.10.2025 19:13 Uhr

Er gilt als einer der stärksten Atlantik-Hurrikane der Geschichte. Nun hat “Melissa” mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde Jamaika erreicht. In dem Inselstaat gibt es wenig, was dem Sturm standhalten kann.

Der Hurrikan “Melissa” hat die Küste des karibischen Inselstaats Jamaika mit voller Wucht erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde zog “Melissa” nahe der Ortschaft New Hope an der Südwestküste Jamaikas an Land, wie das US-Hurrikanzentrum NHC in Miami mitteilte.

Es ist der mit Abstand stärkste Sturm, der die Insel seit Beginn der Aufzeichnungen vor 174 Jahren heimsucht. “Melissa” ist ein Hurrikan der Kategorie 5. Es wird erwartet, dass er diagonal über die Insel zieht und dann Kurs auf Kuba nimmt.

Aufrufe an die Bevölkerung, Schutz zu suchen

Wegen des Hurrikans waren die Bewohner Jamaikas aufgerufen worden, sich in Sicherheit zu bringen. Regierungschef Andrew Holness warnte vor weitreichender Zerstörung in dem karibischen Inselstaat. In einem Interview mit dem Sender CNN erklärte er, dass er nicht glaube, “dass es in dieser Region irgendeine Infrastruktur gibt, die einem Sturm der Stufe 5 standhalten könnte.” Man habe aber alles getan, was man könne, um sich auf “Melissa” vorzubereiten.

Jamaikas Minister für lokale Entwicklung, Desmond McKenzie, appellierte an die Bevölkerung, den Warnungen Folge zu leisten: “Jamaika, dies ist nicht der Moment, um mutig zu sein”, sagte er. Sprint-Olympiasieger Usain Bolt nutzte seine Online-Reichweite mit 4,6 Millionen Followern allein auf X, um die Sicherheitshinweise der Regierung weiterzuverbreiten und schrieb: “Pass auf dich auf, Jamaika!”

Colin Bogle, ein Berater der Hilfsorganisation Mercy Corps in der Nähe von Kingston, sagte, dass die meisten Familien trotz der von der Regierung angeordneten Evakuierungen in ihren hochwassergefährdeten Orten geblieben seien. “Viele haben so etwas noch nie erlebt, und die Ungewissheit ist beängstigend”, sagte er. Viele hätten Angst, ihre Häuser und ihr Hab und Gut zu verlieren.

Mindestens sieben Menschen sind nach Behördenangaben durch “Melissa” bereits ums Leben gekommen – drei in Jamaika und weitere vier in Haiti und der Dominikanischen Republik.

Vorbereitungen in Kuba und auf den Bahamas

Experten sagten extreme Regenfälle, katastrophale Sturzfluten und Erdrutsche voraus. Auch in Kuba und auf den Bahamas bereiteten sich die Behörden auf dem Sturm vor. Tausende Menschen sollen aus den besonders gefährdeten Regionen in Sicherheit gebracht werden. Der Sturm hatte sich in den vergangenen Tagen über der Karibik zu einem extrem gefährlichen Hurrikan entwickelt.

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