Ein Verein aus Genua soll mehrere Millionen Euro an Spendengeldern für den Gazastreifen an die Terrorgruppe Hamas weitergeleitet haben. Die italienische Polizei hat jetzt landesweit sieben Personen festgenommen.
Spezialeinheiten der italienischen Polizei sind mit einer Großrazzia in zehn Städten gegen ein Finanznetzwerk der Terrororganisation Hamas vorgegangen. Gegen neun Verdächtige liegen Haftbefehle vor. Sieben wurden festgenommen, zwei befinden sich laut Staatsanwaltschaft im Ausland.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, insgesamt rund sieben Millionen Euro unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit an die Hamas geschleust zu haben.
Kontakte zur Hamas-Führung in der Türkei
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Verein aus Genua und dessen Vorsitzender. Er soll laut Ermittlern direkten Kontakt zur Hamas-Führung in der Türkei gehalten und in abgehörten Telefonaten Sympathie für Terroranschläge geäußert haben. Zudem soll er Koordinator eines gesamteuropäischen Netzwerks gewesen sein, das die Hamas finanzierte.
Ein weiterer Beschuldigter soll in der Toskana systematisch Spenden während der Gebete in Moscheen gesammelt haben, die angeblich für humanitäre Hilfe in Palästina gedacht waren. Tatsächlich flossen laut Polizei mehr als zwei Drittel dieser Einnahmen direkt an die Hamas oder zur Unterstützung an Angehörige von Attentätern.
Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen liefen teils schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und basieren unter anderem auf Informationen israelischer Behörden sowie auf verdeckten digitalen Operationen. Italiens Außenminister Antonio Tajani sprach von einer “wichtigen Antiterror-Maßnahme”.

