Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich vor seiner geplanten USA-Reise mit Verbündeten beraten – darunter Kanzler Merz und NATO-Generalsekretär Rutte. Anschließend betonte er, Europa müsse weiter an einem Strang ziehen.
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat vor dem geplanten Treffen mit US-Präsident Donald Trump das weitere Vorgehen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte, Bundeskanzler Friedrich Merz und weiteren europäischen Spitzenpolitikern besprochen.
“Wir stimmen unsere Positionen ab, und alle in Europa müssen an einem Strang ziehen, um unsere europäische Lebensweise, die Unabhängigkeit unserer Staaten und den Frieden in Europa zu verteidigen. Es muss Frieden geben”, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
Dank für “unerschütterliche” Unterstützung
Er habe den Bundeskanzler über die Arbeit Kiews mit den US-Gesandten informiert, schrieb Selenskyj. “Wir alle erinnern uns an das Format des Berliner Treffens und die dort erzielten Ergebnisse. Genau so werden wir weiterarbeiten. Wir haben vereinbart, weiterhin gemeinsam mit den Europäern zu handeln”.
Selenskyi dankte Deutschland “für seine unerschütterliche” und konkrete Unterstützung. “Dank unserer Zusammenarbeit mit Deutschland konnten bereits Tausende Menschenleben in der Ukraine vor russischen Angriffen gerettet werden, und wir halten unsere Verteidigungspositionen aufrecht, um die Stärke unserer diplomatischen Positionen zu gewährleisten. Friedrich, vielen Dank!”
Merz antworte auf X mit den Worten: “Wir stehen unerschütterlich an Ihrer Seite. Ein starkes, koordiniertes Vorgehen Europas ist nach wie vor unverzichtbar für Frieden, Freiheit und Sicherheit.” Die “Berliner Gruppe” sei bereit zu helfen – in enger Abstimmung mit den US-Partnern.
Selenskyj möchte Referendum über Friedensplan
Selenskyj will nach eigenen Angaben Trump noch an diesem Wochenende in Florida treffen, um mit ihm letzte Hand an einen möglichen Friedensplan für die Ukraine zu legen. Bei dem Gespräch würden “sensible” Themen wie der Streit um die Region Donbass oder die Zukunft des Atomkraftwerks Saporischschja zur Sprache kommen. Außerdem werde es um mögliche bilaterale Abkommen zwischen Washington und Kiew etwa zu Sicherheitsgarantien gehen.
Selenskyj kündigte gegenüber dem Portal Axios zudem an, in einem Referendum über den mit Trump ausgehandelten Friedensplan abstimmen zu lassen, falls Russland einem Waffenstillstand zustimmt. Der US-Präsident erklärte gegenüber Politico im Vorfeld des Treffens, der ukrainische Präsident habe “nichts vorzulegen, bis ich es abgesegnet habe”. Der republikanische Präsident zeigte sich zuversichtlich, ein produktives Treffen zu führen.
