Ukrainische Truppen ziehen sich aus Siwersk zurück

Ukrainische Truppen ziehen sich aus Siwersk zurück

Ukrainische Soldaten bereiten sich darauf vor, russische Stellungen an der Frontlinie an einem nicht genannten Ort in der Region Donezk zu beschießen (Archiv, November 2025)

Stand: 24.12.2025 09:24 Uhr

Im Osten der Ukraine setzen russischen Truppen die Ukrainer stark unter Druck: Kiew bestätigte den Rückzug der Armee aus der strategisch wichtigen Stadt Siwersk. Unterdessen gab es in Moskau erneut eine Explosion mit drei Toten.

Auch kurz vor Weihnachten wird in der Ukraine schwer gekämpft. Dabei werden die ukrainischen Truppen schwer von der russischen Armee bedrängt. Den eigenen Angaben nach haben sich die Ukrainer aus der umkämpften Stadt Siwersk im Osten des Landes zurückgezogen. Im Gebiet um den Ort tobten weiterhin heftige Kämpfe, teilte der Generalstab bei Facebook mit.

Der ‌Rückzug diene dazu, das Leben der ​Soldaten zu ‍schützen und Ressourcen zu ‌schonen, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit. Die russischen Angreifer hätten aufgrund einer erheblichen zahlenmäßigen Überlegenheit und ständigen Drucks vorrücken können, hieß es weiter. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte bereits vor knapp zwei Wochen bei einer teilweise übertragenen Besprechung mit Generalstabschef Waleri Gerassimow die Einnahme der Stadt verkündet. Kiew dementierte das damals. 

Siwersk gilt als strategisch bedeutend, weil sie Teil einer Verteidigungslinie ist, die den letzten großen von ukrainischen Kräften kontrollierten Ballungsraum im Donbass schützt. Russische Truppen können nach dem Fall von Siwersk nun weiter in Richtung der Städte Slowjansk und Kramatorsk vorrücken.

Selenskyj: Russen versuchten, Weihnachten zu zerstören

Nach den schweren Angriffen vom Dienstag, bei denen die Energieversorgung des Landes erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde, warf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland Zynismus vor. “Natürlich versuchen die Russen auch dieses Fest und diesen heiligen Tag zu zerstören”, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine brauche daher Unterstützung, vor allem bei der Flugabwehr – sowohl an Feier- als auch an Wochentagen.

Die Ukraine feiert anders als in früheren Jahren Weihnachten inzwischen offiziell nach westlichem Brauch. Viele ukrainische Christen halten sich aber weiter an orthodoxe Traditionen, Weihnachten wie in Russland zum 7. Januar zu feiern. 

Drohnenangriffe in Russland

Die Ukraine griff nach russischen Angaben Moskau und die südlich davon gelegene Region Tula mit Drohnen an. In Tula brach durch die Trümmer einer abgeschossenen Drohne ​ein Feuer in einem Industriegebiet aus.

Über ‌Moskau werden dem Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge mindestens drei Drohnen abgeschossen. Zwei der vier Flughäfen der Hauptstadt schränken vorübergehend ihren Betrieb ein. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, landesweit seien 172 ukrainische Drohnen zerstört worden.

Wieder Explosion in Moskau

Zudem gab es in Moskau erneut eine tödliche Explosion. In unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem am Montag der hochrangige Generalleutnant Fanil Sarwarow durch eine Autobombe getötet wurde, starben drei Menschen bei einer Detonation.

Russlands staatliches Ermittlungskomitee teilte mit, zwei Polizisten seien ums Leben gekommen, als sie sich einem Mann näherten, der ‌sich verdächtig verhalten habe. Eine dritte Person sei ebenfalls ​getötet worden. Um wen ‍es sich dabei handelte, ‌wurde nicht mitgeteilt. Inoffiziellen russischen Nachrichtenkanälen auf Telegram zufolge war der Bombenleger einer der Getöteten.

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