Im wieder entfachten Streit um Grönland hat US-Präsident Trump das angebliche Bedürfnis der USA nach der Insel wiederholt. Sein Land brauche Grönland für die nationale Sicherheit – es gehe nicht um Öl.
US-Präsident Donald Trump hat erneut sein Interesse an Grönland klargemacht. Wenn man sich die Insel entlang der Küste anschaue, sehe man überall russische und chinesische Schiffe, sagte er. “Wir brauchen Grönland für die nationale Sicherheit. (…) Wir müssen es haben.” Es gehe nicht um Mineralien oder Öl, so der Präsident, davon hätten die USA selbst genug.
Trump hat seit seinem Amtsantritt immer wieder mit Hinweis auf Gründe der nationalen Sicherheit Besitzansprüche auf Grönland angemeldet. Am Sonntag ernannte er den Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, zu seinem Sondergesandten für die Inselgruppe. Dieser solle die Sache vorantreiben, sagte Trump. Landry erklärte anschließend auf der Plattform X, es sei ihm eine Ehre, in dieser ehrenamtlichen Position daran mitzuwirken, Grönland zu einem Teil der USA zu machen.
Grönland und Dänemark reagieren empört
Darauf reagierten die dänische Premierministerin Mette Frederiksen und der grönländische Ministerpräsident Jens-Frederik Nielsen mit einer gemeinsamen Stellungnahme: “Man kann nicht einfach ein anderes Land annektieren. (…) Grönland gehört den Grönländern”, hieß es darin. Der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen kündigte an, den US-Botschafter in Kopenhagen, Kenneth Howery, einzubestellen.
Auf der weltgrößten Insel – Grönland ist zu vier Fünfteln mit Eis bedeckt und sechsmal so groß wie Deutschland – leben etwa 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe. Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom, doch entscheidet etwa über die Außen- und Verteidigungspolitik weiterhin Dänemark.
