Die Wirtschaft in Deutschland stagniert. Angesichts dessen dringt Wirtschaftsministerin Reiche auf Reformen des Arbeitsmarkts – darunter eine Lockerung des Kündigungsschutzes und mehr Gesamtarbeitszeit.
Angesichts der schwachen Konjunktur dringt die Union auf mehr Schritte zur Wirtschaftsförderung. Im Gespräch mit dem Nachrichtenportal t-online warb Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche für umfangreiche Reformen. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland sei “sehr ernst”, so Reiche. “Zum ersten Mal seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland können wir das Wohlstands- und Aufstiegsversprechen nicht mehr halten.”
Um wieder mehr Wachstum zu erreichen, müsse in Deutschland insgesamt mehr gearbeitet und der Kündigungsschutz gelockert werden. “Wir brauchen einen flexibleren Kündigungsschutz, der die Schwachen schützt, es den Unternehmen aber vor allem im Hochlohnbereich ermöglicht, schneller Personal abzubauen, wenn sie müssen. Das hilft Unternehmen, sich zügiger an neue Marktsituationen anzupassen und zu restrukturieren”, so die CDU-Politikerin.
Frühverrentung reduzieren
Als Stellschrauben für mehr Arbeitszeit schlug Reiche ein höheres Renteneintrittsalter vor. Ferner möchte die Wirtschaftsministerin die Frühverrentung reduzieren: “Es kann nicht sein, dass Unternehmen, die einerseits beklagen, keinen Nachwuchs zu haben, im gleichen Zuge gut qualifizierte Arbeitnehmer ab 61 in Altersteilzeit schicken.”
Außerdem sollten mehr Beschäftigte aus Teilzeit- in Vollzeitjobs gebracht werden, etwa durch steuerliche Anreize oder den Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder. “Wir müssen in Deutschland insgesamt mehr arbeiten”, so Reiche. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden im Jahr liege in Deutschland 25 Prozent unter dem Niveau in den USA.
